Neue Stele steht für drei Jahre beim Kulturzentrum Mühlenberg
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich am Mittwochabend die Nachricht, dass die Bewertungskommission beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ der Ortschaft Gehlenberg in diesem Jahr den ersten Platz zugesprochen hatte. In aller Eile wurden dann die anstehenden Vorbereitungen getroffen, da bereits am Freitagabend eine kleine Feier bei der aufgebauten Stele stattfinden sollte. Dazu wurden zahlreiche Abordnungen der örtlichen Vereine und Gruppen sowie ehrenamtliche Helfer eingeladen.
Am Freitagmorgen stellten Mitglieder der Dorfgemeinschaft zusammen mit Kunstschmied Alfred Bullermann, der die neue Skulptur geschaffen hatte, die Stele beim Kulturzentrum auf. Alle Gäste mussten sich dann beim Eintreffen am frühen Abend registrieren, bevor sie das Gelände betreten durften, konnten aber das Kunstwerk noch nicht in Augenschein nehmen, da es noch mit einem Tuch verhüllt war. Der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft und Ortsvorsteher Hans Meyer begrüßte Landrat Johann Wimberg, dessen Mitarbeiter Andreas Wegmann und Ansgar Meyer aus dem Kreisamt, die Leiterin der Wertungskommission Marlies Hukelmann , deren Kollegen Doris Wigbers und Detlef Kolde sowie den Bürgermeister der Stadt Friesoythe Sven Startmann.
„Die Entscheidung ist gefallen“, stellte Landrat Johann Wimberg zu Beginn seine Rede fest und gratulierte den Gehlenbergern zu ihrem Sieg. In einer schwierigen Phase hätten sich insgesamt 31 Ortschaften im Landkreis mit großem Engagement an dem Wettbewerb beteiligt und mit ihren eingereichten Unterlagen eine Durchführung ohne die übliche Bereisung ermöglicht, fügte er hinzu. Zu der Wahl Gehlenbergs als Sieger ergänzte er, dass hier viele Initiativen und starkes Engagement in vielen Bereichen überzeugende Elemente für die Auswahl gewesen seien und nannte als Beispiele dafür den fortlaufenden Prozess bei der Entwicklung des Kulturzentrums, den Bau eines Seniorenheimes , die Sanierung des Kindergartens und Umbauten bei der Grundschule und die Ausweisung neuer Bauplätze. Auch kleinere Projekte wie die Anlegung eines Bauerngartens , zahlreiche Blühwiesen, die Aufstellung von Sitzgelegenheiten im Ort, die Entwicklung einer Dorf-App und vieles mehr seien Bausteine einer Infrastruktur, die dem Leitbild des Ortes gerecht würden, das alltägliche Miteinander stärken und zu einer hohen Identifikation der Bürger mit ihrem
Heimatort beitragen. Hierzu leisteten auch die zahlreichen Vereine im Ort ihren erheblichen Beitrag, denn dort „wird Gemeinschaft erfahren und gelebt.“ Geplante Vorhaben wie die Umgestaltung des ehemaligen Feuerwehrhauses zu einem Jugendzentrum sowie die Umgestaltung des Parks und der Ortsmitte seien als weitere strukturelle Veränderungen bereits geplant und zeigten somit, dass der Blick in die Zukunft gerichtet sei.
Mit dem Kreissieger der kleinen Ortschaften Auen-Holthaus sowie den nächstplatzierten Orten Falkenberg, Lodbergen und Nikolausgdorf wird Gehlenberg im nächsten Jahr in den Landesentscheid gehen und sicherlich auch dort gut bestehen können. „Wir freuen uns sehr, dass die neue Stele erstmalig in der Stadtgemeinde Friesoythe aufgestellt wurde“, schloss der Landrat seine Rede.
Anschließend überreichte er Hans Meyer eine Urkunde mit einen symbolischen Scheck über das Preisgeld in Höhe von 5.000,- €.
Ähnlich wie der Landrat zeigte auch Hans Meyer an vielen Projekten auf, dass diese nur durch die Bereitschaft vieler Mitbürger in zahllosen Stunden ehrenamtlicher Arbeit möglich waren. Strukturelle Entwicklungen seien besonders durch die Dorferneuerung (Ende der 90er Jahre) verwirklicht worden und hätten besonders auch in die Vereine hineingewirkt. Neben den Eigenleistungen beim Bau der Sportanlage und der Turnhalle sowie des Feuerwehrgerätehauses wurden auch Gewerbe- und Bauflächen erschlossen, die Wirtschaft entwickelte sich sehr gut und neue Arbeitsplätze seien entstanden. Ein Nahversorger siedelte sich an, der Kindergarten ist auf 3,5 Gruppen angewachsen und hat zudem zwei Krippengruppen. Den Bau des Seniorenheimes nannte er ein „besonderes Angebot“ für die Dorfbewohner. Schwerpunkte weiterer Entwicklung bleiben die Erweiterung des Kulturzentrums und die derzeitige Teilnahme an dem Pilotprojekt der „sozialen Dorfentwicklung“. „Die heutige Ehrung als Siegerdorf sehen wir als Anerkennung für die gesamte Dorfgemeinschaft und bedanken uns bei der Jury für das Votum.
Nach der Enthüllung des Kunstwerkes erläuterte Alfred Bullermann, dass das Motto „Unser Dorf hat Zukunft“ maßgeblich für seine Planung und Ausführung gewesen sei. Die überdimensionale Form eines Korns mit einem aufstrebenden Trieb symbolisiere eine innere Kraft, den Lebenswillen und die Entwicklung hin zu einer zukunftsträchtigen Perspektive.
Bürgermeister Sven Stratmann erinnerte in seinem Grußwort an vorangegangene Wettbewerbe, bei denen die Ortschaft Gehlenberg immer wieder auf vorderen Plätzen rangierte, freute sich mit den Gehlenbergern über ihren Sieg und fügte hinzu, dass diese Auszeichnung auch für die gesamte Stadt Friesoythe ein Grund zur Freude und zu weiterem Engagement in den anderen Ortsteilen sei. Dass die neue Stele ihre Premiere in der Stadt Friesoythe hat, wertete er als sehr erfreulich.
Mit einem kleinen Grillfest in gemütlicher Runde klang die Feier aus.